Naturmagazin 02/2023: Wasser
LIEBE LESERINNEN UND LESER,
dass Brandenburg ein Wasserreich ist, gerät in Anbetracht der vielen trockenen Landstriche mit den weit verbreiteten Kiefernforsten mitunter aus dem Blick. Rund 3.000 natürlich entstandene Seen und mehr als 33.000 Kilometer Fließgewässer machen es zum gewässerreichsten Bundesland. Wer einmal im Naturpark „Uckermärkische Seen“ oder im Biosphärenreservat „Spreewald“ paddeln war, weiß, wie beliebt deren Gewässer bei Ausflüglern sind. Brandenburg ist aber auch ein Land der Moore, Tümpel und Feuchtgebiete, die für die Biodiversität und die Nahrungsketten von herausragender Bedeutung sind. Denn: WASSER IST LEBEN!
Wir müssen jedoch aufpassen, dass dies nicht zu einem historischen Bild wird. Ihre vielfältigen Funktionen erfüllen Brandenburgs Feuchtlebensräume nur, wenn sie intakt und gut mit Wasser versorgt sind. Dies gestaltet sich unter den aktuellen Bedingungen immer schwieriger.
Buchstäblich jeder Tropfen Wasser, der auf märkischen Boden fällt, muss deshalb so lange wie möglich in unseren Landschaften gehalten werden. Das Wasser schnell über die Vorflut in Nord- und Ostsee abzuführen, können wir uns einfach nicht mehr leisten.
Mit seinem Niedrigwasserkonzept hat das Land Brandenburg Strategien zum Umgang mit Trockenperioden vorgelegt. Praktischer Naturschutz kann dabei unterstützen, Wasser zurückzuhalten und den Zustand der Gewässer zu verbessern. Dafür braucht es Engagement vor Ort und ein wachsendes Bewusstsein in Städten, Gemeinden und Kommunen, die ja häufig Eigentümer der Gewässer sind. Eine besondere Bedeutung kommt zudem den Gewässerunterhaltungsverbänden zu, die täglich einen unverzichtbaren Beitrag leisten können, um das wertvolle Nass für Brandenburg und Berlin zu sichern.
Der Erhalt und die Verbesserung von Feuchtlebensräumen sind auch Arbeitsschwerpunkte der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Rund 220 Projekte mit Wasserbezug hat sie in den vergangenen zehn Jahren gefördert oder durch eigene Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Auch zukünftig steht der NaturSchutzFonds bereit, um gemeinsam gute Naturschutzprojekte möglich zu machen.
Wir freuen uns über Vorschläge und Ideen!
Dr. Holger Rößling
Geschäftsführer Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg