Fritz und Hermann Müller

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Gewicht: 844g
Abmessungen: 17cm x 24cm
ISBN: 978-3-941365-35-3
Seitenanzahl: 384

Preis: 24,90 €

Beiträge eines Symposiums des Biohistoricums im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn 2010

Die hier veröffentlichten Beiträge eines Symposiums würdigen das Werk, die Rezeption und das Erbe der beiden Frühdarwinisten Fritz und Hermann Müller aus unterschiedlichen Perspektiven. Außerdem werden die Arbeiten ihres Halbbruders Wilhelm Müller und ihres „Neffen“ Alfred Möller erstmals näher beleuchtet.

Die Brüder Fritz und Hermann Müller waren begeisterte Feldbiologen und untersuchten lebende Organismen in ihren natürlichen Lebensräumen. Sie beobachteten erstaunliche Anpassungen und Wechselwirkungen zwischen Tieren, Pflanzen und ihrer Umwelt, die im Lichte der Evolutionstheorie Charles Darwins (1859) eine Aufsehen erregende Erklärung fanden. Die hier veröffentlichten Beiträge eines Symposiums in Bonn 2010 würdigen − in Fortführung einer ersten Tagung in Lippstadt 2008 − das Werk, die Rezeption und das Erbe der beiden Frühdarwinisten aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben Fritz und Hermann werden auch die Arbeiten ihres Halbbruders Wilhelm Müller und ihres „Neffen“ Alfred Möller erstmals näher beleuchtet.

Beiträge

Stefan Schneckenburger: „Müller informs me …“ – Das „Biologendreieck“ Down-Blumenau-Lippstadt; Von Griffeln, Stäben und Schläuchen – Fritz Müller und die Botanik
Klaus Peter Sauer: Selektion, Individualentwicklung und Stammesgeschichte – Fritz Müllers Schrift „Für Darwin“
Christian Westerkamp: Fritz Müller-Itajahy – Der vielseitigste Erforscher organismischer Kreuz-und-Quer-Beziehungen; Fritz Müller-Itajahy und Brasilien
Thomas Wagner: Hermann Müllers Dissertation – Käfersystematik damals und heute
Albrecht Meinel: Die Blütenbiologie und die Anfänge der wissenschaftlichen Pflanzenzüchtung – Hermann Müller und Wilhelm Rimpau
Gerhard Trommer: „So viel als möglich die Beobachtung der Erscheinungen“ – Die naturwissenschaftliche Didaktik von Hermann Müller, Oberlehrer in Lippstadt
Heinrich Münz: „… die nahe Beziehung zur übrigen belebten Welt richtig zu würdigen“ – Hermann Müller und der Naturschutz
Thomas Junker: Was ist eine vernünftige Weltanschauung? – Hermann Müller und der Kreationismus
Bernd Tenbergen: Zur Entstehung und zum Verbleib der naturkundlichen Sammlungen von Hermann und Fritz Müller in Deutschland und Brasilien
Michael Morkramer: Wilhelm Müller (1857–1940) – Sein Weg zwischen den großen Brüdern
Lothar Kämpfe: Wilhelm Müller als Ordinarius in Greifswald
Albrecht Milnik: Alfred Möller (1860–1922) – Preußischer Forstbeamter, Mykologe, Akademiedirektor, Waldökologe, Biograf Fritz Müllers
Katharina Schmidt-Loske: Bibliografie der Briefe von Fritz Müller an Max Schultze
Christian Westerkamp, Luiz R. Fontes, Stefan Schneckenburger: Verzeichnis der Schriften Fritz Müllers.

In diesem Band ist auch erstmals die Dissertation Hermann Müllers (Jena 1855) veröffentlicht: „Beiträge zu einem natürlichen System der Käfer“.

Alle Beiträge sind auch in Brasilianisch und Englisch zusammengefasst.

 

 

Darwin, ein bedeutender Name, den natürlich jeder kennt. Aber wer hat im Zusammenhang mit ihm schon von Fritz und Hermann Müller gehört? In diesem umfangreichen Werk wird ein Schlaglicht auf das Leben und Wirken dieser bescheidenen Wissenschaftler geworfen. Mit zahlreichen Zeichnungen, Bildern und Originaltexten und einer auffallenden Liebe zum Detail sind hier die Forschungsarbeiten der Müllers und ihre Verbindungen zu Darwin dokumentiert. Man kann sich im Zeitalter des Internets ja gar nicht mehr vorstellen, welche Schwierigkeiten allein kommunikativ zu überwinden waren zwischen Darwin in England, Fritz Müller in Brasilien und Hermann Müller in Deutschland! Durch Naturbeobachtungen und Untersuchungen in Brasilien konnte Fritz Müller in Brasilien Darwins Selektionstheorie untermauern, seine schon 1864 veröffentlichten Untersuchungen „Für Darwin“ sind das Ergebnis. Der Bruder Hermann Müller, der seit seiner Jugend Sammlungen unter anderem von Mineralien und Fossilien anlegte, muss ein wunderbarer Lehrer für seine Schüler gewesen sein, der ausserhalb des Klassenraums in der Natur die Welt erklärte. Gesellschaftspolitisch interessant und wie heute hochbrisant ist auch die Auseinandersetzung zwischen Evolutionstheorie und Kreationismus, über deren Anfänge hier nachzulesen ist. Zu jedem Kapitel des Buches gibt es eine englische und portugiesische Zusammenfassung. Wer an der Geschichte der Biologie interessiert ist, wird an dieser Fundgrube seine Freude haben! (von Uta Philipp, Kundenrezension bei Amazon)